Logo: Vorträge zur Antike


(C) Adobe Stock

Do 17.10.2024 ▪ 19 Uhr ▪ Römer-Box im APC und im Livestream ▪ Eintritt frei!

Räuchernde Römer - die Verwendung von Weihrauch im Römischen Reich

Vortrag zur Antike von Dr. Johannes Eber

(Universität Zürich)

 


Zum Thema


Viele Menschen, die den aromatischen Geruch von Weihrauch riechen, denken sofort an die Kirche, wo der süßliche Duft auch nach einer Messe noch deutlich wahrzunehmen ist. Weihrauch wird oft mit Sakralität und Heiligkeit verbunden.
Dies galt tatsächlich schon in der Antike – nicht nur die alten Ägypter und Griechen haben für ihre Götter Rauchopfer dargebracht – auch für die Römer war das Duftharz ein wichtiger Bestandteil ihrer religiösen Handlungen, die sie vor den großen Tempel, aber auch daheim am Hausaltar vollzogen.

Weihrauch wird als Harz von Bäumen gewonnen, die nur in Südarabien wachsen und bereits im Altertum in den gesamten Mittelmeerraum und die römischen Provinzen (vermutlich sogar bis nach Cambodunum) exportiert wurde. Aus der italienischen Hafenstadt Puteoli kennen wir sogar die «Straße der Weihrauchhändler».

Im Vortrag «Räuchernde Römer» werden wir uns aus verschiedenen Perspektiven mit Hilfe archäologischer Fundstücke, antiken Darstellungen und den Texten lateinischer Autoren mit dem Thema Weihrauch in der römischen Antike beschäftigen. Woher wissen wir überhaupt, dass die Römer Weihrauch verbrannt haben und wie können wir dies auch archäologisch belegen? War das Räuchern für die Römer eine alltägliche Sache oder waren die importierten Harzkörner nur den bestimmten Göttern vorenthalten?
Um diese Fragen beantworten zu können, werden wir zunächst einen ausführlicheren Blick auf die berühmte Stadt Pompeji werden, die 79 n. Chr. vom Vesuvausbruch verschüttet wurde und uns deshalb einen sehr guten Einblick in das Alltagsleben im 1. Jahrhundert n. Chr. ermöglicht. Hier lassen sich die Räucherpraktiken der Römer sich auf vielfältige Weise nachweisen und erforschen. Und natürlich wollen wir auch untersuchen, ob und wo die Römer auch hier in Cambodunum Weihrauch verbrannt haben.


Über den Referenten

Dr. des. Johannes Eber ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Klassische Archäologie des Instituts für Archäologie der Universität Zürich. Nach seinem Studium in Augsburg, Neapel, und Oxford hat er an der LMU München seine Doktorarbeit zum Thema «Räucherpraktiken im pompejanischen Hauskult. Archäologie, Wahrnehmung und Bedeutung» geschrieben.
Daneben hat er an verschiedenen Ausgrabungen in Pompeji, Oplontis, Pergamon, aber auch in Bayern teilgenommen und zusammen mit Prof. Ruth Bielfeldt (LMU München) als Ko-Kurator die Forschungsausstellung «Neues Licht aus Pompeji» in den Antikensammlungen München und den Kapitolinischen Museen in Rom mitkonzipiert.


Anmeldung und Infos