SCHAU! Grabung
SCHAU! Grabung 2025 - Spurensuche im Zentrum der Römerstadt
Im Rahmen der SCHAU! Grabung war es auch im Sommer 2025 wieder möglich, Archäologie live zu erleben. Interessierte konnten dem Grabungsteam vom 28. Juli bis zum 14. August 2025 über die Schulter blicken und aus erster Hand erfahren, wie wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden.

Die Studierenden des Fachbereichs Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben ihre Arbeiten zur Erforschung des ersten Forums der Römerstadt Cambodunum im Sommer 2025 fortgesetzt. Bereits im Jahr zuvor waren bei einer ersten Grabungskampagne am Forum wichtige Hinweise auf die Bauabfolge und Funktion dieses zentralen Platzes zutage getreten.
Die SCHAU! Grabung 2025 stand ganz im Zeichen spannender Fragen: Wie war das erste Forum von Cambodunum aufgebaut? Wann wurden die einzelnen Abschnitte errichtet – unter Kaiser Augustus oder seinem Nachfolger Tiberius? Und wie fügt es sich in die umgebenden Stadtstrukturen ein?
Zur Klärung dieser Fragen öffneten die Archäolog:innen eine neue Grabungsfläche, in der luxuriöse Amts-, Geschäfts- und Versammlungsräume des Forums vermutet wurden. Dabei wurden wieder zahlreiche Funde geborgen, die in der Folge an der LMU München wissenschaftlich ausgewertet werden.
Fundstücke aus Glas, Bronze oder Keramik könnten nicht nur Einblicke in das gesellschaftliche Leben liefern, sondern auch bei der zeitlichen Einordnung der Baustrukturen helfen. Besonders nützlich ist dabei die sogenannte Italische Terra Sigillata - das frühe, in großen Manufakturen in Mittelitalien hergestellte römische Tafelgeschirr das im gesamten Imperium Romanum per Fernhandel verbreitet war. Dessen Gefäßformen waren raschen, modebedingten Wechseln unterworfen und mit Töpferstempeln versehen, sodass man die gefundenen Scherben dieser Keramikgattung teils auf ein Jahrzehnt genau datieren kann.
Prof. Dr. Salvatore Ortisi auf der SCHAU! Grabung 2024
Foto: LMU München
Die SCHAU! Grabung ist Teil eines mehrjährigen Kooperationsprojekts zwischen dem Kulturamt Kempten und der LMU München unter der Leitung von Prof. Dr. Salvatore Ortisi.
Spätestens zur Archäologischen Landesausstellung "Römerwelten 2029", wird es dann auch im APC die Möglichkeit geben, die Fundstücke aus den Grabungen vor Ort auszustellen.
Mehr Informationen zum Forschungsprojekt aus dem Jahr 2022 finden Sie unter dem nachfolgenden Link ➜ Forschungsprojekt Insula 1
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Das Video zeigt einen Rückblick auf die Ausgrabungen im Jahr 2022.