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Zinnstatuette vor Ausgrabungsstätte

Do 17.11.2022 ▪ 19 Uhr ▪ Eintritt frei!

Gaben an die Götter. Das keltisch-römische Heiligtum in Lienz

Vortrag zur Antike von Dr. Barbara Kainrath / Prof. Dr. Gerald Grabherr


Informationen zum Thema

Der letzte Vortrag zur Antike in diesem Jahr wirft einen Blick über den römischen Tellerrand von Cambodunum: Dr. Barbara Kainrath und Prof. Dr. Gerald Grabherr zeigen in ihrem Vortrag anhand des Klosterfrauenbichls in Lienz, dass nicht nur die Römer, sondern auch die Kelten vor über 2.000 Jahren Spuren ihres Glaubens hinterlassen haben.

Zur Zeitenwende bevölkerte der keltische Stamm der Laianken in etwa das Gebiet des heutigen Osttirol. Am Klosterfrauenbichl nahe Lienz errichteten sie ein Heiligtum, dessen Ausmaß nicht nur Forscher beeindruckt. Archäologen der Universität Innsbruck haben bei Ausgrabungen zwischen 2014 und 2018 diese besondere Kultstätte frei gelegt und dabei Spuren eines Ausbaus, zum Teil in Stein, nachgewiesen. Mit diesen archäologischen Befunden wurde belegt, dass das latène- und römerzeitliche Heiligtum am Klosterfrauenbichl vor und nach der römischen Eroberung des Gebietes genutzt wurde.

Die Ausgrabungsstätte befindet sich auf einem Hügel am Stadtrand von Lienz, dem sogenannten „Frauenkloster Bühel“. Wo heute Wald ist, war vor etwa 2.000 Jahren ein wichtiger Kultplatz, denn gleich an mehreren Stellen lassen sich kultische Aktivitäten nachweisen. Mit dem Alpenfeldzug der römischen Armee gelangte das für die Kelten so wichtige Heiligtum in einen überregionalen Fokus und in der frühen Kaiserzeit zur größten Blüte. Funde belegen aber auch, dass es bis in das 4. Jahrhundert n. Chr. aufgesucht wurde.

Das Fundmaterial ist überaus vielfältig, einen besonderen Stellenwert nehmen dabei die Zinnstatuetten römischer Gottheiten ein, stellen sie doch den bisher größten Komplex dieser Votivgaben dar.


Informationen zu den Referenten


Mag. Dr. Barbara Kainrath

Dr. Barbara Kainrath studierte Klassische und Provinzialrömische Archäologie und Kunstgeschichte und promovierte in Klassischer Archäologie an der Universität Innsbruck. Von 2001–2013 war Kainrath wissenschaftliche Mitarbeiterin in diversen Forschungsprojekten am Institut für Klassische und Provinzialrömische Archäologie der Universität Innsbruck. Seit 2013 ist die promovierte Archäologin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturgeschichte der Antike der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Darüber hinaus ist Dr. Barbrara Kainrath als Autorin tätig, sie veröffentlicht Artikel und gibt Monographien heraus. 

 

Assoz.-Prof. Mag. Dr. Gerald Grabherr

Prof. Dr. Gerald Grabherr studierte Klassische Archäologie und Kunstgeschichte in Innsbruck, wo er ab 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Archäologie tätig war. Zwischen 1994 und 2001 promovierte Grabherr in Innsbruck in Klassischer Archäologie. Seit 2011 ist Gerald Grabherr assoziierter Professor an der Universität Innsbruck und leitete seither zahlreiche Forschungsprojekte und Ausgrabungen. Als Experte nimmt er an nationalen und internationalen Archäologie-Fachtagungen teil.

2008 wurde Prof. Dr. Gerald Grabherr der Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für die wissenschaftliche Forschung an der Universität Innsbruck verliehen.


Anmeldung und Infos

  • Vortrag zur Antike: Gaben an die Götter. Das keltisch-römische Heiligtum in Lienz
  • Termin: Do 17.11.2022, 19 Uhr
  • Ort: Kempten-Museum im Zumsteinhaus (Vortragsraum), Residenzplatz 31, 87435 Kempten (Allgäu)
  • Anmeldung: Tel 0831/2525-7777 oder museen@kempten.de
  • Kosten: Eintritt frei