20.12.2022


Ernährung in Cambodunum

Von täglich Brot und Festtagsbraten… Durch archäologische Ausgrabungen wissen wir ziemlich genau, was bei den Einwohnern Cambodunums auf dem Speiseplan stand.

Austernschalen aus Cambodunum und verkohlte Getreidekörner von einer Herdstelle in Cambodunum

Einen wichtigen Anteil bei der Ernährung machten Getreidearten wie Weizen, Hafer, Dinkel, Gerste oder Einkorn aus, die zu Brot oder Breien verarbeitet wurden. Verkohlte Getreidekörner, die bei einer Herdstelle gefunden wurden, beweisen das (Bild 2).

Die Menschen in Cambodunum aßen auch Hülsenfrüchte, wie Linsen oder Ackerbohnen und Früchte wie Himbeeren, wilde Äpfel oder Holunderbeeren. Sogar Obstsorten aus dem Mittelmeerraum, wie Feigen und Datteln, wurden neben Esskastanien und Haselnüssen gegessen oder den Verstorbenen als Beigabe ins Grab gegeben.

Hack- und Schnittspuren auf Tierknochen zeigen, dass in Cambodunum auch Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch auf dem Speisezettel standen.

Gefundene Vorratsgefäße wie Amphoren für Öl, Wein oder die berühmte Fischsauce zeigen, welche Lebensmittel man aus der Ferne importierte – darunter auch Spezialitäten, die sich sicherlich nicht jeder leisten konnte.

Zahlreiche Funde von Austernschalen zeugen vom Luxus, der in machen Quartieren des römischen Cambodunum zum Alltag gehörte. Die Austern wurden von der Nordsee oder der Adria lebend in Fässern bis ins Allgäu gebracht (Bild 1)!


Bilder

(von links nach rechts)

  • Austernschalen aus Cambodunum, Foto: S. Mölle, © Stadtarchäologie Kempten
  • Verkohlte Getreidekörner von einer Herdstelle in Cambodunum, Foto: A. Koch, © Stadtarchäologie Kempten
  • Backhaus im Archäologischen Park Cambodunum, Foto: Florian Trykowski, © bayern.by/